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Bildung ist Aufklärung

Frankfurter Nordend – Der Baum der Erkenntnis

Heute Morgen bin ich mit einer lebendigen Erinnerung aufgewacht.
Es ist die Wandbemalung eines Wohnhauses im Frankfurter Nordend.

Mit meinem Fahrrad und Fotoapparat machte ich mich auf den Weg… und fand es nicht mehr…“ oh Schreck, oh Graus die werden das doch nicht überpinselt haben“ sprach meine innere Katastrophen-Stimme.
Der erste Passant, der mir über den Weg lief wurde sofort befragt. Er: „ Ach, danach fragen viele“ und wies mir den Weg.
„Gutes Zeichen“ dachte ich“ also sind die Menschen doch nicht so verblödet, wie ich immer meine.“
Es ist der Baum der Erkenntnis.

Es ist mein geistiger Familien Stammbaum

Baum der Erkenntnis

der Zwerg auf den Schultern eines Riesen

Sachzwänge und gebastelte Illusionen

Hannah Arendt, Die Herrschaft des Niemand

Wenn ich das sehe, dann geht mein Herz auf.
Denn die Wahrheit braucht Menschen, damit sie in ihnen leben kann.
In meinem Herzen leben alle Menschen, die sich irgendwann einmal für eine tiefere Realität in sich entschieden haben, für ihre Gaben, für ihren tieferen Charakterzug als für die Realität ihrer geprägten Gesellschafts – Persönlichkeit.
Diese Menschen stehen aus meiner Sicht für Aufklärung und Bildung.
Egal ob sie irgendwann einmal vom Weg abgekommen sind – meine Güte, es sind Menschen und wer bin ich, dass ich darüber urteile – ich hatte und habe das große Glück von diesen Menschen und ihren lichten Momenten und Taten Kenntnis zu bekommen.
Das ist ein großes Geschenk und dafür bin ich dankbar.
So muss ich den Weg nicht erst freischaufeln sondern kann ihm und denen die ihn gingen, folgen.
Eine große Erleichterung.

Dankbar bin ich vielen Philosophen, Musikern, Künstlern, Soziologen, Unruhestiftern, Erwachten, aufrichtigen, konfliktfähigen Freunden, Psychologen, Autoren, allen Menschen, die es gewagt haben selber zu denken.

Wage zu denken

Immanuel Kant

Gesellschaftskritik

Spiderman und Bildung

Wie wir wissen ist das gar nicht so leicht. Das zeigt uns so deutlich und unmissverständlich die Gegenwart.
„Wer die Wahrheit sagt, wird umgebracht“ das ist von Georg Büchner und es stimmt oder du musst mit Repressalien und gewaltsamer Unterdrückung von Kritik rechnen.
Die, die noch mit dem Osterhasen im Kopf leben, die wissen´s natürlich nicht. Auch ganz klar.

Ich lebe jetzt, also im 21.Jahrhundert und nicht in der Antike. Würde ich in der Antike leben, würde ich Sokrates lauschen aber hier in dieser Zeit spitze ich meine Ohren immer wieder mal bei dem Kanadier John de Ruiter.

Hören, Lauschen, Horchen, Ohr sein

Er ist sowieso das kosmische Ohr für mich, seine Ohren sind ganz tief nach innen ausgerichtet. Also, wenn jemand zuhören kann, dann ist er es. Das kannst du von ihm lernen.
Hören ist DIE Sinneswahrnehmung für mich und wer´s versteht, der oder die weiß, dass der ganze Körper hört, sieht, denkt und weiß.
Für die deutschen Kopffüßler etwas schwierig aber wir „Dichter und Denker“ wissen ja, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, gelle ?

Die innere Stimme, die größere Realität

Seine Firmierung heißt: College of integrated philosophy.
Recht hat er…er ist halt ein Praktiker.
Wir wissen genug und wir tun nicht das was wir wissen. Das ist schizo.
Manche Frankfurter wissen – treffender: haben gehört, denn Wissen ist Tun aus meiner Sicht – seit Adorno, dass es kein richtiges Leben gibt im falschen.

Es gibt eine Innere Stimme, eine größere Realität in uns, die wir oftmals ängstlich wahrnehmen. Es lohnt sich mit dieser Realität Stück für Stück in liebevollen Kontakt zu kommen, unser Nervensystem darin zu entspannen, denn

Angst ist das Gegenteil von Liebe

Aufklärung kann der Besen sein mit dem wir den Abfall der Angst aus unserem Haus kehren können.

Also: aufklärende Weiterbildung geht weiter…als wir denken können


Buchempfehlung über das Hören:
Joachim E. Berendt : Nada Brahma – Die Welt ist Klang
Joachim E. Berendt : Das Dritte Ohr – Vom Hören der Welt


Bildquelle: John F. Kennedy in Berlin 1963
Verlagshaus Römerweg ©akg-images/picture-alliance/dpa

Das 11. Gebot

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Cornelia

    Mit Spannung gelesen, was Du da wieder erkannt und uns berichtet hast.

    Gute Gedanken , und manch einer davon könnte noch mehr ausgeführt werden, denn es würde Freude machen, Dir weiter dabei zu folgen.

    1. Barbara

      Dafür ist dieser Blog. Für den Diskurs. Denn jeder befruchtet jeden. Das ist mein Herzensanliegen, dass wir mit dem schriftlichen Ausdruck unseren Mund aufmachen. Durch Abwertung ist er uns geschlossen worden und das hat zu nichts Gutem geführt.
      Also : Raus mit dem was raus will und soll !!!

  2. Cornelia

    Ja, Hinhören, Zuhören, still sein und wirken lassen.
    Der Andere, das bin immer auch nur ich.
    Ich höre nach innen und antworten dann zunächst auch einmal nur mir selber.
    Oder ich bin still, lasse das gesagte wirken und in bestimmten Fällen auch einfach nur wieder in Stille aus mir heraus fließen.
    Eine Kunst, die es zu üben gilt.

  3. Tanmaya

    Das Bild von John F. Kennedy mag ich; sein Zitat auch.

    Habe neulich auf ONE einen Film „Die Kennedys“ (Dramaserie & Staffel am 4.12.21- läuft noch) über ihn und seine Familie (wo er herkommt, etc…) geschaut.

  4. Barbara

    „Recht hat er…er ist halt ein Praktiker.“ Ich habe diesen Beitrag verfasst.
    Das Gute in einem Blog zu schreiben ist, aus meiner Sicht, dass Autoren ihre Texte kommentieren, eventuell auch erweitern können. Ich denke, dass alles was geschrieben wird, ein momentanes Abbild der geistigen Verfassung der Autorin ist.
    „Recht hat…“ würde ich heute nicht mehr schreiben. Es entspricht nicht meiner Verfassung. Ich schreibe eher: Stimmt aus meiner Sicht, ich kann damit gehen, ich sehe das genau so…“ Diese zwei Wörter „Recht hat….“ ist für mich eine Art geistiger Lähmung und auch eine Körperlähmung. Wie soll denn das in der Köpersprache aussehen? „sehen“ „damit gehen“ „ich bin auf deiner Seite“, „ich stimme dir zu“, das ist Sprache die körperlich ist, sie bahnt, sie bringt mich ins Spiel mit den Anderen.
    Für mich ist diese Aufmerksamkeit für Körpersprache ganz natürlich gewachsen, mit dem Schreiben. Sensibilisiert dafür hat mich, wie immer,
    Dr. Gunther Schmidt, von mir auch genannt das „fleischgewordene Zauberwort.“

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